Weg der alten Männer (WdaM)
Der Baum war gepflanzt, das Kind war gezeugt, das Haus war gebaut -
da haben sich drei reife Männer besorgt in die Augen geschaut:
"Des konn doch jetz no ned ois gwen sei?"
Sogd da Rudl zum Martin und a da Klaus war dabei.
"Es muaß im Leben
doch no ebbs gebn,
des wos uns die totale Erfüllung bringt
und uns no ned aufs Kanapee zwingt."
Lethargisch grübelten nun alle herum,
was sie im Leben noch konnten Sinnvolles tun.
Plötzlich hatte einer die grandiose Eingebung:
"Mir bohrn a Route - in Feis nei - unsere Verewigung!"
Alsbald kam dann ein Kofferl ins Haus
und aus diesem schlüpfte eine Makita heraus:
Ein Bohrhammer, 2 Akkus und diverses Kleinmaterial,
der Anblick war rührend und einfach genial!
Jetz ham sie si koa Zeit mehr lassn und koan Enzian mehr drunga,
denn es haben neue heroische Aufgaben gwunga.
Sie wussten was es zu tun galt und schritten Richtung Brett,
und bohrten und bohrten bis die Tour war komplett.
Vui Bolts hams gschraubt - glei zweiunddreißig
"Jo eh! - Ihr wards fei richtig fleißig!"
Dazua kam dann no dreimoi a Stand
in dera nettn kloana Wand.
So war gebo(h)rn der "Weg der alten Männer"
von Burschn, de wos mehra, als nur 3 Dinge doa kenna!
Gedicht von Gudrun Coulon, 25.07.2009
Gewidmet meinen Bergspezln Rudi Wienerroither und Martin Promberger und
(dem mir unbekannten) Klaus Fößleitner zu ihrer Jungfern-Bohrung