Einweihung der neuen Kletterroute am Hohen Brett
"Weg der Alten Männer"

"Ich käm nicht drauf bei so einem Wetterbericht zum Klettern zu fahren" waren die Worte von Max Samstag abends und auch meine Wetterrecherchen waren von wenig Hoffnung genährt. Doch ich wollte die Freunde wiedersehen und auch die Einweihung der 1. Kletterroute von Rudi, Martin und Klaus keinesfalls verpassen. Um dem Anlass gerecht zu werden, zog ich mir feierlich einen Rock und sonstige Zierde an.

Am Einstieg "Weg der alten Männer"


Die Gudrun im besonderen Outfit

Meine Hoffnung auf trockenen Fels stieg, als sich Max am Sonntag (13.09.09) doch noch in letzter Minute zum Mitfahren entschloss. Wir waren dann insgesamt 10 Hoffnungsträger, die sich dem "Weg der Alten Männer" anvertrauten.
Zwei Dreier- und zwei Zweier-Seilschaften schoben sich dann vorsichtig über die anfangs nassen Platten hinauf.

Sehr feuchter Einstieg


ob das wohl gut geht


und diese Höhe

Wir kamen als letzte dran und waren vor Kälte schon halb erstarrt. Die 1. Seillänge war glitschig, aber ich erahnte, welch Genuss sie mir bei Trockenheit bereiten würde. Gerne wär ich noch weiter hochgestiegen und hätt wenigstens das vielbesprochene Wandbuch zu Gesicht bekommen, aber ein "Volle-Sahne-Schnee-Regen-Schauer" erwischte uns dann in der 2. Seillänge. Rückzug war angesagt.


Wettersturz

In der Mitterkaser gab es dann zwar viel Gschau, aber keinen Platz, weil Bergmesse war. So feierten wir unten im Berchtesgadener Brauhaus, wo es auch sehrurig und lustig war.


v.l. Gudrun, Rudi und Christa auf der Mitterkaseralm


v.L. Christa, Max, Gudrun und Susanne auf der Mitterkaseralm

Mein Resumée: ich glaub, dass die Tour eventuell wahrscheinlich ziemlich sicher enorm unbandig schee sein müsst, wie ich in der 1. SL erahnen konnte - aber gwieß weiß ich's nicht.
Aber was ich gwieß weiß: die nächste gebohrte Tour der "alten Männer" hat ein besseres Wetter zur Einweihung verdient!


Im Berchtesgadener Bräustüberl ist dann


recht gemütlich geworden

Bericht: Gudrun Coulon



Weg der alten Männer (WdaM)

Der Baum war gepflanzt, das Kind war gezeugt, das Haus war gebaut -
da haben sich drei reife Männer besorgt in die Augen geschaut:

"Des konn doch jetz no ned ois gwen sei?"
Sogd da Rudl zum Martin und a da Klaus war dabei.

"Es muaß im Leben
doch no ebbs gebn,

des wos uns die totale Erfüllung bringt
und uns no ned aufs Kanapee zwingt."

Lethargisch grübelten nun alle herum,
was sie im Leben noch konnten Sinnvolles tun.

Plötzlich hatte einer die grandiose Eingebung:
"Mir bohrn a Route - in Feis nei - unsere Verewigung!"

Alsbald kam dann ein Kofferl ins Haus
und aus diesem schlüpfte eine Makita heraus:

Ein Bohrhammer, 2 Akkus und diverses Kleinmaterial,
der Anblick war rührend und einfach genial!

Jetz ham sie si koa Zeit mehr lassn und koan Enzian mehr drunga,
denn es haben neue heroische Aufgaben gwunga.

Sie wussten was es zu tun galt und schritten Richtung Brett,
und bohrten und bohrten bis die Tour war komplett.

Vui Bolts hams gschraubt - glei zweiunddreißig
"Jo eh! - Ihr wards fei richtig fleißig!"

Dazua kam dann no dreimoi a Stand
in dera nettn kloana Wand.

So war gebo(h)rn der "Weg der alten Männer"
von Burschn, de wos mehra, als nur 3 Dinge doa kenna!


Gedicht von Gudrun Coulon, 25.07.2009 Gewidmet meinen Bergspezln Rudi Wienerroither und Martin Promberger und (dem mir unbekannten) Klaus Fößleitner zu ihrer Jungfern-Bohrung